Geehrteste Redaction,
Ihrer Aufforderung zu Folge habe ich eine Composition des königstraums versucht. Offen jedoch muß ich Ihnen bekennen, daß mich die Dichtung nicht vollkommen befriedigte. Die Ungleichheit des Metrums in einem kleinen Gedichte, ist, wenngleich es durchcomponirt wird, nicht paßend; die Stelle - „-- -- -- war getroffen Hat <> ihres Königs Herz.“ finde ich äußerst hart. Stellen wie: Die Worte sind meine Harfen -- . sind Prosa, und klingen bei der beßten Musik matt u. lahm. Indem ich Ihnen gelegentlich meinen aufrichtigsten Dank für das Vergnügen und den Nutzen abstatte, den mir Ihre Ztschr. gewährte, da sie, was man <se> selten trifft, so recht eigentlich von der allesbelebenden Flam_e deutscher Tonkunst sich durchwärmen läßt, u. das Herz ihrer Meister in seinen tiefsten Falten erkannt hat, gerade wie dies Alles ein edler Ritter in Berlin, L. Rellstab, mit offenem Helmsturze so treu versieht, - bin ich mit Hochachtung
Ihr
ergebenster
Andreas Henkel.
cand. jur.
Fulda, d 13 Nov. 1834.
Da ich vernahm; daß mein Sohn an Sie geschrieben, so erbrach ich den Brief, u. legte noch eine Rezension, u. einige Notizen zur gefälligen Mittheilung in Ihrer neuen, mich ebenfalls sehr ansprechenden Zeitung bey. Sollten Sie keinen Gebrauch davon machen können; so werde ich weiter darüber disponiren.
Mit aller Hochachtung
ergbst. D[iene]r
M. Henkel
Stadt-Cantor u. Musikd.
Fulda 23 Nobr 1834.
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