An eine Wohllöbl Redaction der Leipziger Neuen Zeitschrift für Musik.
Stettin, am 14. Febr. 1835.
Mein sehr theurer Freund, der H. Mus. dir. Dr. Loewe benachrichtigte mich vor Kurzem von dem mir sehr erfreulichen Entschlusse E. Wohll. Redaction, mich an seiner Stelle unter die Zahl der Mitarbeiter der neuen mus. Ztschrift aufnehmen zu wollen, u ich halte es deshalb für meine Pflicht, E. Wohll. Redct. selbst die ergebene Anzeige zu machen, daß es mir sehr schätzenswerth sei, auch meine schwachen Kräfte dem immer schönern Gedeihen jenes zeit-u sachgemäßen Unternehmens weihen zu können. Ich werde mir deshalb die Freiheit nehmen, wahrscheinlich im nächsten Monat E. verehrl. Red. einen musikalischen Bericht über die hie¬sigen Kunstleistungen in diesem Winter zu übersenden, u zwar war es meine Absicht demselben eine detaillirtere Uebersicht dessen beizufügen, was hiesigen Orts überhaupt für Musik gethan wird, da bis jetzt noch in keiner Zeitschr. darüber etwas mitgetheilt wurde, während doch Stettin, nicht allein als Wohnort eines der ausgezeichnetsten lebenden Musiker, wirklich für musikalische Leistungen gar nicht ganz unbedeutend ist. – Sollte es E. verehrl. Rd. vielleicht wünschenswerth sein, späterhin einmal Berichte über den musikalischen Standpunkt Pommerns überhaupt zu haben, so bin ich auch zu diesen, soweit meine Quellen ausreichen, gern erbötig; wie ich denn gesonnen bin auch kleine Abhandlungen über mu¬sik. Gegenstände von Zeit zu Zeit einzusenden, u gerne auch Rezensionen übernehmen würde (am liebsten Gesangcompos. u. größere Werke, Partit. pp) wenn nicht vielleicht die weite Entfernung von Leipzig dies verhin¬dern sollte. – Indem ich mich E. verehrl Red. freundlichst u ergebenst empfehle, bin ich noch so frei die Bitte hinzuzufügen, daß dieselben mir die bis jetzt erschienenen Nummern dies. Jahrggs d. Neu Ztschr., so wie wenn es möglich ist, auch den vorigen Jahrgg derselben ┌gratis ┐ durch Buchhdlergelegenheit, (am liebsten durch H. F. H. Morin hier) übersen¬den wollen, auf welchem Wege ich dann wohl auch die neu erscheinenden Nummern vielleicht von 14 zu 14 Tagen erhalten könnte
Mit ausgezeichneter Hochachtung
ergebenst
Julius Schladebach
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