Wohlgeborner Herr
Lyser trägt mir auf, statt seiner zu schreiben, weil er eben eifrig am Gluck abschreibt um Ihren Wunsch zu erfüllen. Er hätte Ihnen gern das Ganze zusammen geschickt, es ist ihm aber nicht möglich, um Sie nicht warten zu laßen, schickt er die erste Abtheilung und ersucht Sie um eine sehr sorgfältige Correctur weil seine Zeit ihm eine solche nicht erlaubt habe, ferner bittet er kein Wort zu streichen, denn es sei keins zu viel und durch Weglassungen würde das Folgende undeutlich. Das Nächste soll in diesen Tagen folgen.
Er wünscht Ihnen von Herzen gute Besserung und läßt Ihnen sagen: Sie sollten ihm hübsch bald Geld schicken, Sie könnten es schon und er hätte noch vom Bach her etwas bei Ihnen gut, dagegen könnten Sie auch gewiß seyn daß kein andrer Mensch als Sie seine musikalischen Novellen erhielte und er hätte noch viel Hübsches in petto.
Mit vollkommenster Hochachtung
Karoline Leonhardt-Lyser.
Dresden 27/11. 36
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