23.01.2024

Briefe



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ID: 6984
Geschrieben am: Dienstag 29.11.1853
 

Mynherr Domine!
Verzeihen Sie diese lustige Anrede dem, der durch Sie so unendlich glücklich u. froh gemacht ist. Nur das Schönste u. Beste habe ich Ihnen zu erzählen.
Nr. 4 | 29. November 1853 173
Ihrer warmen Empfehlung verdanke ich eine über alle Erwartung u. besonders über alles Verdienst freundliche Aufnahme in Leipzig.
Härtels erklärten sich mit vieler Freude bereit, meine ersten Versuche zu drucken. Es sind dies: op. 1 Sonate in C dur, op. 2 Sonate in fis moll, op 3. 6 Lieder. op. 4 Scherzo in es moll.
Herrn Senff übergab ich zum Verlag:
|2| op 5 Sonate in a moll für Geige u. Pf.
op 6 6 Lieder.
Dürfte ich meinem zweiten Werke den Namen ihrer Frau Gemahlin voransetzen? Ich wage es kaum u. möchte Ihnen doch so gerne ein kleines Zeichen meiner Verehrung u. Dankbarkeit übergeben.
Noch vor Weihnachten werde ich wahrscheinlich Exemplare meiner ersten Sachen bekommen.
Mit welchen Gefühlen werde ich meine Eltern dann wiedersehn nach kaum einjähriger Abwesenheit. Ich kann es nicht beschreiben, wie mir ums Herz wird, denke ich daran.
Möchten Sie nie bereuen, was Sie für mich thaten, möchte ich Ihrer recht würdig werden.
Ihr
Johs. Brahms.

  Absender: Brahms, Johannes (246)
Absendeort: Hannover
  Empfänger: Schumann, Robert (1455)
Empfangsort: Rotterdam
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 3
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Johannes Brahms und seinen Eltern / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-014-8
172ff.

  Standort/Quelle:*) PL-Kj, Korespondencja Schumanna, Bd. 26/2 Nr. 140
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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