23.01.2024

Briefe



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ID: 6991
Geschrieben am: Dienstag 08.05.1855
 

Geliebter, verehrter Freund,
Den innigsten Dank muß ich Ihnen sagen, daß Sie meiner am 7ten Mai so liebend gedachten.
Wie überraschte u. erfreute mich das schöne Geschenk und die liebevollen Worte im Buch!
Der Tag war überhaupt so schön wie man nicht oft einen erlebt.
Ihre theure Frau versteht es |2| recht selig zu machen – Sie wissen das wohl am Besten.
Ein Bild der Mutter u. Schwester u. Ihres überraschte mich; Nachmittags kam Joachim u. für recht lange hoffen wir. In Hamburg hörte ich die Ouverture zur Braut v. Messina kürzlich wie Sie wissen. Wie sehr hat mich das tiefernste Werk ergriffen u. nach dem Manfred!
Immer wünschte ich Sie hin um mitzuhören u. zu sehen, welche |3| Wonne Sie durch Ihre herrlichsten Werke bereiten.
Lange schon sehnte ich mich zumeist Manfred oder den Faust zu hören, ich hoffe, das Letzte, Größte hören wir noch einmal zusammen.
Nur Ihr langes Schweigen, das uns beunruhigte konnte mich abhalten Ihnen meinen Dank früher zu sagen, nehmen Sie jetzt den herzlichsten für das theure Andenken an den 7t. Mai 55.
In herzlicher Liebe u. Verehrung
Ihr Johannes.

  Absender: Brahms, Johannes (246)
  Absendeort: Düsseldorf
  Empfänger: Schumann, Robert (1455)
  Empfangsort: Endenich
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 3
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Johannes Brahms und seinen Eltern / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-014-8
350f.

  Standort/Quelle:*) PL-Kj, Korespondencja Schumanna, Bd. 26/2 Nr. 219
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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