Der Redaktion der neuen musikalischen Zeitung.
Herr Dr. Schumann.
Je mehr Ihre geschätzte Zeitschrift auch bei uns sich ausbreitet und Boden gewinnt, um so wichtiger erscheint es für unsre musikalischen Bestrebungen, darin nach Verdienst vertreten zu werden. Wenn auch grade kein Boden wie in Ihrem Leipzig behauptet doch unsre Capelle, unter lebhafter Theilnahme eines intelligenten Publikums, ihren Werth. Wir haben den Winter über zwölf Abonnementsconzerte, in ziemlich derselben Weise, wie die des Gewandhauses, daneben mehrfache Conzerte einheimischer und fremder Virtuosen und ein erträgliches Repertoir der Oper. Sie sehen, es fehlt also nicht an Stoff.
Man hat mich neulich indirect aufgefordert, den bevorstehenden Leistungen einige critische Aufmerksamkeit zu schenken. Wiewohl ich dem Correspondenzwesen aus manchen Gründen abhold bin, so glaubte |2| ich doch in diesem Fall der guten Sache und des friedfertigen Gegenstands wegen eine Ausnahme eintreten zu laßen, und erlaube mir das Anerbieten, ob Sie zur Aufnahme von kurzen Berichten je ein- oder zweimonatlich in die neue Zeitung geneigt sind.
Ich erbitte mir gütige Antwort, und eine Notiz über das Honorar womit die Verlagshandlung die Correspondenzen bedenkt.
Beiliegend eine Rezension über Benedicts Zigeunerin.
Genehmigen Sie die Versicherung ausgezeichneter Hochachtung, womit ich die Ehre habe zu sein
Ihr
ganz ergebenster
Dr. H. Scherer, Advokat
Stuttgart 7. November 41.
|4| Der Redaktion der neuen musikalischen Zeitung
(pr. Adr.[?] Buchhandlung von Friese
Leipzig.
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