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ID:
7402

Geschrieben am:
Dienstag 02.03.1858

Zofingen d. 2 Maerz 1858.

Geehrter Herr,

von Herrn Rieter um schnelle Sendung des Programms und Billete nach St. Gallen gebeten, glaubte ich es am sichersten Selbe an Sie direct zu senden, obgleich ich nicht weiß, ob Sie von Ihrer Krankheit, von der Herr Rieter mir schrieb, wieder hergestellt sind. Ich hoffe es aber – es thäte mir gar leid, sollte ich in St. Gallen sein, und nicht das Vergnügen haben Sie zu sehen.

Ich habe das Programm ziemlich ernst gemacht, weil mir Rieter dazu rieth, sollten Sie aber das Eine oder Andere geändert wünschen, so |2| ließe sich das ja leicht noch Morgen Abend thuen. Ich komme jedenfalls Morgen Nachmittag, oder Abend nach St. Gallen. Leider bin ich noch immer so leidend am Arm, daß ich jedem Concerte mit Bangen entgegensehe. Wenn ich nur kein zu schweres Clavier in St. Gallen habe? könnte ich dasselbe wohl noch Morgen Abend ansehen? wenigstens versuchen? ich schlafe dann ruhiger die Nacht.

Sobald ich angekommen schicke ich gleich zu Ihnen, und hoffe Sie dann bald zu begrüßen.

Mit vollkommenster Hochachtung

Ihre

ergebene

Clara Schumann.

|3| NB. Das Programm und 200 Billets gehen mit Diesem zugleich ab.

|4| Herrn

Heinrich Sczadrowsky.

Musik-Director

St. Gallen.

Frei

Eilig.

Absender:
Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)

Absendeort:
Zofingen

Empfänger:

Sczadrowsky, Heinrich (2930)

Empfangsort:
St. Gallen

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 10
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Theodor Kirchner, Alfred Volkland und anderen Korrespondenten in der Schweiz / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-021-6
Seite: 898f.

Standort/Quelle:^*)
D-Zsch: 2011.161-A2; Kopie in CH-SGv, s: Autographensammlung

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	7402
Geschrieben am:	Dienstag 02.03.1858	Zofingen d. 2 Maerz 1858. Geehrter Herr, von Herrn Rieter um schnelle Sendung des Programms und Billete nach St. Gallen gebeten, glaubte ich es am sichersten Selbe an Sie direct zu senden, obgleich ich nicht weiß, ob Sie von Ihrer Krankheit, von der Herr Rieter mir schrieb, wieder hergestellt sind. Ich hoffe es aber – es thäte mir gar leid, sollte ich in St. Gallen sein, und nicht das Vergnügen haben Sie zu sehen. Ich habe das Programm ziemlich ernst gemacht, weil mir Rieter dazu rieth, sollten Sie aber das Eine oder Andere geändert wünschen, so \|2\| ließe sich das ja leicht noch Morgen Abend thuen. Ich komme jedenfalls Morgen Nachmittag, oder Abend nach St. Gallen. Leider bin ich noch immer so leidend am Arm, daß ich jedem Concerte mit Bangen entgegensehe. Wenn ich nur kein zu schweres Clavier in St. Gallen habe? könnte ich dasselbe wohl noch Morgen Abend ansehen? wenigstens versuchen? ich schlafe dann ruhiger die Nacht. Sobald ich angekommen schicke ich gleich zu Ihnen, und hoffe Sie dann bald zu begrüßen. Mit vollkommenster Hochachtung Ihre ergebene Clara Schumann. \|3\| NB. Das Programm und 200 Billets gehen mit Diesem zugleich ab. \|4\| Herrn Heinrich Sczadrowsky. Musik-Director in St. Gallen. Frei Eilig.
Absender:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort:	Zofingen
Empfänger:	Sczadrowsky, Heinrich (2930)
Empfangsort:	St. Gallen
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 10 Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Theodor Kirchner, Alfred Volkland und anderen Korrespondenten in der Schweiz / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller / Dohr / Erschienen: 2022 ISBN: 978-3-86846-021-6 Seite: 898f.

Standort/Quelle:^*)	D-Zsch: 2011.161-A2; Kopie in CH-SGv, s: Autographensammlung
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla