23.01.2024

Briefe



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ID: 7743
Geschrieben am: Freitag 09.11.1877
 


Berlin d 9ten Nov. 77.
Liebste Frau Volkland,
ich war ganz desperat, daß ich Ihnen heute früh thelegraphiren mußte, aber es wäre mir morgen nicht möglich abzureisen.
Ich bekam einen heftigen Anfall des Leidens, was ich in Spinabad hatte u. seitdem auch schon ’mal wieder in Baden. – Ich habe gethan u. thue noch was ich kann um |2| nun wenigstens Sonntag reisen zu können u. hoffe zu Gott, daß es mir gelingt es los zu werden. – Ganz schrecklich wäre es mir, müßte ich Sie im Stich lassen. Ich habe vorige Nacht in der Angst schon kein Auge zu gethan. –
Reisen in solch’ einem Zustand ist unmöglich. Sollte nun wirklich der Fall eintreten, daß ich zur Quartettunterhaltung nicht kommen könnte, so hoffe ich dann doch das Concert |3| am 18ten wenigstens zu ermögli-chen. –
Sie erhalten morgen von mir jedenfalls wieder eine Karte ob ich Sonntag abreise. Wir dachten dann bis Frkfrt zu gehen u. Montag um 7 Uhr nach Basel zu kommen. (Marie mit)
Bleibt es so warm wie jetzt, so brauchen Sie nicht viel zu heizen 15o ist das Rechte.
Nun herzlichste Grüße noch. – So Gott will Montag in Person.
Ihre
Clara Sch.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Berlin
  Empfänger: Volkland, Henriette (1640)
  Empfangsort: Basel
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 10
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Theodor Kirchner, Alfred Volkland und anderen Korrespondenten in der Schweiz / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-021-6
268f.

  Standort/Quelle:*) D-F, s: Autogr. K. Schumann, Nr. 45
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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