Frankfurt a/m d. 25 Dec. 1878.
Liebe Frau Volkland,
das trifft sich mit Basel recht ungünstig, ich habe Herrn Eglinger abschreiben müssen, da ich am 25t in Zürich spiele, und, nähme ich in Basel zum 19t an, drei Mal in einer Woche öffentlich spielen müßte, was zu viel Anstrengung für mich sein würde. –
|2| Ich muß Ihnen nun aber offen gestehen, daß ich das Verfahren des Comité nicht verstehe: erst ladet mich Ihr Mann ein, dann, nachdem ich ja gesagt, aber meine Honorarbedingung gestellt, erhalte ich Monate lang gar keine Antwort, dann, weil ich zufällig in die Nähe von Basel komme, ladet man mich ┌zwar┐ in dringend freundlichster Weise ein, ┌aber, ┐ ohne auch nur ein Wort der Entschuldigung. Wie soll ich mir das erklären?
Hätte ich damals, als ich |3| Ihnen geschrieben die Antwort erhalten, daß man mich zu einem Concert zu haben wünsche, so hätte ich Alles Andere darnach einrichten können. Wie leid ist mir das! –
Nun, kann ich auch<> <>all <>Das <> nicht begreifen, so weiß ich doch, Sie sind mir Beide gut, und so kommen wir denn mit herzlicher Freude einige Tage zu Ihnen, freilich in verschiedenen Absätzen. D. 23t kommen wir von Freiburg, bleiben bis 24ten Nachmittag, dann |4| kehren wir am 26t von Zürich zurück und rasten dann noch wieder einen halben Tag bei Ihnen, wenn Sie uns haben wollen. Nach Freiburg kommen Sie aber lieber nicht, von mir haben Sie am Concerttag gar nichts, und musikalisch kann ich Ihnen auch nichts besonders Verlockendes bieten – das Quintett hörten Sie vor’m Jahre.
So denn alles Weitere bis auf mündlich. Mögen Sie das neue Jahr gesund und beglückt Eines durch das Andere antreten und Viele noch darnach, das wünscht Ihnen von ganzer Seele Ihre getreue
Clara Schumann.
Die Kinder grüßen sehr.
Mit Felix geht es immer auf und ab, aber im Ganzen schlecht – ein großer Kummer ist das!
[Umschlag]
Frau
Henriette Volkland.
in
Basel
Domhof.
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