Briefe

Rückwärts

ID:
7794

Geschrieben am:
Sonntag 30.01.1881

Leipzig d. 30 Jan. 1881.

Liebe Frau Volkland

ein Wort der Theilname muß ich Ihnen doch, wenn auch nur kurz, von hier aus noch senden. Sehr bestürtzt war ich über die Trauerkunde, vor allem für Ihren armen Herrn Vater, der nun seine treueste Freundin verloren hat – es ist sehr hart, und nur ein Trost der, daß er an |2| Ihnen eine so treue, fürsorgliche Tochter hat. Sie hatten ja mit der theueren Mama manche schwere Sorge, und dennoch, schließt sich Einem das Mutterauge so ist das ein schwerer Schlag! – Wie <>sehr muß <>Sie das Bewußtsein aber beruhigen, daß Sie und Ihr lieber Mann, den Eltern die letzten Jahre des Zusammenlebens noch zu versüßen im Stande waren. Was wird aber nun mit dem verwaisten Papa? ich muß immer-|3|fort an Sie denken, seit ich die Nachricht erhielt. Schreiben Sie mir später einmal (jetzt verlange ich es nicht) wie es ihm geht, und wie er sich jetzt sein Leben einrichtet?

Von mir heute nichts[,] Liebe, Gute, bald mehr; Ende der Woche hoffe ich wieder zu Haus zu sein. Ihrem lieben Manne Dank für seine Zeilen, und dem Vater die Versicherung meiner wärmsten Theilname.

Eugenie, die mit mir |4| hier ist läßt Sie auch ihrer innigen Theilname versichern.

In alter treuer

Freundschaft

Ihre

Clara Schumann.

Absender:
Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)

Absendeort:
Leipzig

Empfänger:

Volkland, Henriette (1640)

Empfangsort:
Basel

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 10
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Theodor Kirchner, Alfred Volkland und anderen Korrespondenten in der Schweiz / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-021-6
Seite: 353f.

Standort/Quelle:^*)
D-F, s: Autogr. K. Schumann, Nr. 87

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla

Pflichtfeld Fehlerbeschreibung*


ID:	7794
Geschrieben am:	Sonntag 30.01.1881	Leipzig d. 30 Jan. 1881. Liebe Frau Volkland ein Wort der Theilname muß ich Ihnen doch, wenn auch nur kurz, von hier aus noch senden. Sehr bestürtzt war ich über die Trauerkunde, vor allem für Ihren armen Herrn Vater, der nun seine treueste Freundin verloren hat – es ist sehr hart, und nur ein Trost der, daß er an \|2\| Ihnen eine so treue, fürsorgliche Tochter hat. Sie hatten ja mit der theueren Mama manche schwere Sorge, und dennoch, schließt sich Einem das Mutterauge so ist das ein schwerer Schlag! – Wie <>sehr muß <>Sie das Bewußtsein aber beruhigen, daß Sie und Ihr lieber Mann, den Eltern die letzten Jahre des Zusammenlebens noch zu versüßen im Stande waren. Was wird aber nun mit dem verwaisten Papa? ich muß immer-\|3\|fort an Sie denken, seit ich die Nachricht erhielt. Schreiben Sie mir später einmal (jetzt verlange ich es nicht) wie es ihm geht, und wie er sich jetzt sein Leben einrichtet? Von mir heute nichts[,] Liebe, Gute, bald mehr; Ende der Woche hoffe ich wieder zu Haus zu sein. Ihrem lieben Manne Dank für seine Zeilen, und dem Vater die Versicherung meiner wärmsten Theilname. Eugenie, die mit mir \|4\| hier ist läßt Sie auch ihrer innigen Theilname versichern. In alter treuer Freundschaft Ihre Clara Schumann.
Absender:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort:	Leipzig
Empfänger:	Volkland, Henriette (1640)
Empfangsort:	Basel
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 10 Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Theodor Kirchner, Alfred Volkland und anderen Korrespondenten in der Schweiz / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller / Dohr / Erschienen: 2022 ISBN: 978-3-86846-021-6 Seite: 353f.

Standort/Quelle:^*)	D-F, s: Autogr. K. Schumann, Nr. 87
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla