Frankfurt. d. 24ten Apr. 82.
Liebe Frau Volkland!
Sie haben inzwischen Mama’s Carte erhalten; ich möchte Ihnen aber doch gern selbst für Ihren Brief danken, und Ihnen ferner in Mama’s Namen sagen, dass sie eigentlich gar keine Lust zum Bodensee hat. Vielleicht können Sie aber irgend einen Ort ausfindig machen entweder in der Schweiz od. |2| Süd-Tyrol, der schon etwas auf dem Wege nach Italien liegt. Mama ginge gern nach der Schweiz, aber sie fürchtet die Reise v. Gastein dorthin mitten im Sommer, die sie im letzten Jahre, wo wir v. Gastein nach Flims reisten, sehr angestrengt hat. Diese Ungewissheiten jeden Sommer sind doch gar zu lästig für Mama; wir könnten ja an irgend einen |3| hübschen Ort gehen, aber einer, wo sich Mama in jeder Hinsicht wohlbefindet ist schwer zu finden.
Fillu<> kam vorgestern von Holland, und ist heute zur Missa solemnis nach Karlsruhe, wo sie bei Ettlingers wohnt. Im Mai singt sie noch einmal in Darmstadt und dann ist’s wohl vorbei für diese saison.
Ich denke A. Kufferath wird, wenn es ihr mög-|4|lich ist, gewiss zu Ihnen kommen, da ihr jedenfalls viel daran liegt. Sie war mit ihrer Mutter zu gleicher Zeit mit Mama in England, u. ist dort 2 Mal aufgetreten.
Sonst geht es Allen gut. Wir geben fleissig unsere Stunden, haben viel Freude an unserem Gärtchen, freuen uns aber auch sehr auf den Sommer. Hoffentlich sehen wir uns dann vergnügt wieder. Bis dahin seien Sie u. Ihr lieber Mann herzlich gegrüsst von Ihrer
herzlich ergebenen
Eugenie Schumann.
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