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ID:
7972

Geschrieben am:
Montag 08.01.1894

Frankfurt a/M d. 8 Jan. 1894.

Liebe Frau <>v. Holstein,

ich muß Ihnen doch durch einige Worte danken für den lieben Brief, der mir eine herzliche Freude bereitet hat. Ach, wie gern möchte ich Sie ’mal gemüthlich sprechen können, wir haben so viele gemeinsame Interressen u. Freunde! |2| und in der Musik begegnet sich unsere Gesinnung für das Wahre und Schöne auch! wie klein ist die Zahl Derer, die noch ein Ideal in sich tragen! wie eng verbindet Dieses! – Doch, ich wollte Ihnen ja nur danken, muß Ihnen aber noch erzählen, daß ich Herrn Werner Stein neulich schrieb, ich hoffe das Denkmal von ihm noch aufgestellt zu sehen (so ohngefähr), weil ich in dem Dusel |3| lebte, Dieses würde bei Lebzeiten der Frau Schneider errichtet. Ist es aber eine Verfügung, erst nach ihrem Tode auszuführen, so kann ich ihr es ja gar nicht wünschen, es zu erleben, denn dann wäre ihr ja nur noch ein <>sehr kurzes Leben beschieden. Ich schreibe Ihnen dies, damit Frau Schneider, sollte sie zufällig meine Aeußerung erfahren, sie nicht mißdeutet. – |4| Schließlich meine besten Wünsche für Ihr Pflegekind, und nochmals Dank.

Bleiben Sie, liebe verehrte Frau, gut

Ihrer

von Herzen

ergeb

Clara Schumann.

[Umschlag]

Frau

Hedwig v. Holstein.

Leipzig.

7 Salamonstrasse [sic]

Absender:
Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)

Absendeort:
Frankfurt am Main

Empfänger:

Holstein, Hedwig von, geb. Salomon, Hedwig (734)

Empfangsort:
Leipzig

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 21
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Korrespondenten in Leipzig 1828 bis 1896 / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller, Eva Katharina Klein und Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2025
ISBN: 978-3-86846-031-5
Seite: 526f.

Standort/Quelle:^*)
D-BNu, s: Schumann 38

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	7972
Geschrieben am:	Montag 08.01.1894	Frankfurt a/M d. 8 Jan. 1894. Liebe Frau <>v. Holstein, ich muß Ihnen doch durch einige Worte danken für den lieben Brief, der mir eine herzliche Freude bereitet hat. Ach, wie gern möchte ich Sie ’mal gemüthlich sprechen können, wir haben so viele gemeinsame Interressen u. Freunde! \|2\| und in der Musik begegnet sich unsere Gesinnung für das Wahre und Schöne auch! wie klein ist die Zahl Derer, die noch ein Ideal in sich tragen! wie eng verbindet Dieses! – Doch, ich wollte Ihnen ja nur danken, muß Ihnen aber noch erzählen, daß ich Herrn Werner Stein neulich schrieb, ich hoffe das Denkmal von ihm noch aufgestellt zu sehen (so ohngefähr), weil ich in dem Dusel \|3\| lebte, Dieses würde bei Lebzeiten der Frau Schneider errichtet. Ist es aber eine Verfügung, erst nach ihrem Tode auszuführen, so kann ich ihr es ja gar nicht wünschen, es zu erleben, denn dann wäre ihr ja nur noch ein <>sehr kurzes Leben beschieden. Ich schreibe Ihnen dies, damit Frau Schneider, sollte sie zufällig meine Aeußerung erfahren, sie nicht mißdeutet. – \|4\| Schließlich meine besten Wünsche für Ihr Pflegekind, und nochmals Dank. Bleiben Sie, liebe verehrte Frau, gut Ihrer von Herzen ergeb Clara Schumann. [Umschlag] Frau Hedwig v. Holstein. Leipzig. 7 Salamonstrasse [sic]
Absender:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort:	Frankfurt am Main
Empfänger:	Holstein, Hedwig von, geb. Salomon, Hedwig (734)
Empfangsort:	Leipzig
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 21 Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Korrespondenten in Leipzig 1828 bis 1896 / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller, Eva Katharina Klein und Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2025 ISBN: 978-3-86846-031-5 Seite: 526f.

Standort/Quelle:^*)	D-BNu, s: Schumann 38
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla