23.01.2024

Briefe



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ID: 8273
Geschrieben am: Donnerstag 20.09.1866
 

Baden d. 20 Septbr. 1866.

Lieber, verehrter Herr Doctor,
es läßt mir nicht Ruhe, seit ich von Herrn Gouvy gehört, daß Sie mich in Ihrem Hause erwartet, nochmals, und doppelt um Entschuldigung zu bitten. Ich war nicht dreist genug dies vorauszusetzen, und danke Ihnen und Ihrer lieben Frau herzlichst für Ihre Liebenswürdigkeit! sollte ich noch im Herbst nach Stuttgart kommen, so darf |2| ich nun wohl bei Ihnen anfragen, ob Sie mich einige Tage aufnehmen wollen? bemühen Sie sich aber nicht mit einer Antwort hierauf – ich melde mich, wenn’s ’mal so weit. Halten Sie mich nur nicht für launisch wegen neulich! als ich Ihnen schrieb war es wieder einmal in einem Momente größter Rathlosigkeit wegen meinem ältesten Sohn. Ich besprach mich dann aber mit einigen Freunden, und Diese riethen mir anders, als ich es überlegt hatte, |3| und besser.
Wir frieren hier entsetzlich, und bleibt es so kalt, so schließe ich bald zu – für den Winter sind die Häuser hier doch zu schlecht verwahrt.
Sie Beide von Herzen grüßend
Ihre
ganz ergeb
Clara Schumann.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Baden
  Empfänger: Hartmann, Moritz (623)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 4
Briefwechsel Clara Schumanns mit Maria und Richard Fellinger, Anna Franz geb. Wittgenstein, Max Kalbeck und anderen Korrespondenten in Österreich / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Anselm Eber und Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2020
ISBN: 978-3-86846-015-5
546f.

  Standort/Quelle:*) A-Wst, s: H.I.N. 47643
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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