23.01.2024

Briefe



Rückwärts
	
ID: 847
Geschrieben am: Freitag 18.02.1842
 

Leipzig, den 18ten Februar 1842◊1
Verehrtester Herr und Freund,
Der Copist ist an der Verzögerung Schuld; auch war ich seit 14 Tagen so krank, daß die ganze Reise zweifelhaft wurde. Jetzt geht es besser und wir reisen in wenig Stunden ab von hier. Von Bremen aus erfahren Sie den Tag unserer Ankunft genauer.
Die Wasserträgerouvertüre lieb’ auch ich sehr – spielen Sie sie ja im Concert. Von der Direction meiner Symphonie entbinden Sie mich. Ich bin so kurzsichtig, daß ich keine Note, keinen Musiker sehen kann. Muß mich erst in eine Brille finden, ehe ich[s] wagen darf.
Meine Frau, die Sie und Ihre Freunde grüßen läßt, will spielen: Concertstück von Weber mit Orchester im 1sten, Lied ohne Worte v. Mendelssohn u. Phantasie über Thema’s aus Lucia von Lammermoor von Liszt im IIten Theil.
Sehr würde es mich freuen, wenn Sie die Symphonie vor meiner Ankunft einmal probirt hätten; mit einer Probe wär’ es fast unmöglich, daß sie gut gehen könnte.
Die Zeit drängt; es bleibt mir nur noch übrig, Sie meiner herzlichen Freude zu versichern, Ihnen bald persönlich gegenüber zu stehen.
Ihr
ergebener
Rob. Schumann.

  Absender: Schumann, Robert (1455)
  Absendeort: Leipzig
  Empfänger: Avé-Lallemant, Theodor (121)
  Empfangsort: Hamburg
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 24
Robert und Clara Schumann im Briefwechsel mit Korrespondenten in Norddeutschland / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Michael Heinemann, Anselm Eber, Jelena Josic, Thomas Synofzik, Ute Scholz und Arend Christiaan Clement / Dohr / Erschienen: 2025
ISBN: 978-3-86846-034-6
83f.

  Standort/Quelle:*)
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 

Fehlerbeschreibung*





Wir verwenden Cookies, um Ihnen den bestmöglichen Service zu gewährleisten (Mehr Informationen).
Wenn Sie auf unserer Seite weitersurfen, stimmen Sie bitte der Cookie-Nutzung zu. Ich stimme zu.