Lieber Herr Concertmeister,
kaum hatte ich neulich meine Zeilen an Sie abgesandt, als wir hörten, Herr Becker werde doch wahrscheinlich hierher kommen; gestern nun schrieb er es an meinen Mann selbst, und so eile ich Ihnen dieß mitzutheilen, obgleich ich wohl recht vermuthe, wenn ich glaube, daß Sie wohl der Erste waren, der es wußte. Wir hoffen, daß Ihnen mein Schreiben noch keine Mühen gemacht! –
Ich freue mich Ihnen heute auch mittheilen zu können, daß sich mein Robert seit einigen Tagen viel besser befindet, und ich hoffe, es soll bald ganz gut wieder gehen, er bald wieder mit alter und neuer Kraft wirken können! – Wenn werden wir denn Sie, geehrtester Freund, einmal wieder sehen und hören? wie so gern spielte ich einmal wieder mit Ihnen! man sollte doch wenigstens immer nur von einem Winter zum Andern zehren müssen, doch für jetzt sieht es mir noch nicht aus, als ob wir uns nächsten Winter sehen würden! – Robert trägt mir seine recht freundlichen Grüße für Sie auf, wollen Sie auch die Meinigen herzlichsten für Sie und Ihre liebe Frau entgegennehmen, und immer freundschaftlich gesinnt bleiben
Ihrer
wahrhaft ergebenen
Clara Schumann
Düsseldorf d. 21 Octbr: 1852
"Ich freue mich, Ihnen heute auch mitteilen zu können, dass sich mein Robert seit einigen Tagen viel besser befindet und ich hoffe, es soll bald ganz gut wieder gehen, er bald wieder mit alter Kraft wirken können! ..."
[Kat. Schwarz: 10.06.1918, S. 99, Los 767 (gek.)]
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