Mein lieber Joachim,
ein herrlicher Brief kömmt hier! wir waren recht glücklich heute darüber, Johannes und ich. So schön klar schrieb er noch nie. Johannes war noch nicht in Endenich, geht aber Ende dieser Woche. Ich reise erst d. 15ten ab, darum verschoben wir, weil es auch dem Arzte lieber war, Johannes Besuch noch etwas. Das schöne Bild erhalten Sie in 2 Tagen, darin ein Brief an Grimm und ein Notenstück. Die Ouvertüren, die Herrlichen, erhalten Sie später!– Wir kamen hier ganz wohl an, hatten herrlichen Mond die ganze Nacht, und das Erinnern an Sie, und Ihr Werk, Ihr großes, geniales! wir waren im Innersten erquickt und gestärkt! – Lieber, theuerer Freund, gar zu gern sähe ich einmal Ihre Handschrifft wieder, doch behalten Sie mich nur ein wenig lieb, so ist’s doch das Beste.
Ihre von Herzen
ergebene Clara Sch.
Düsseld. d. 8 Jan. 1855.
Sie senden mir wohl den Brief gleich wieder zurück! – Grimm soll ihn ja auch lesen. Dank Ihm für seine beiden letzten Briefe. Johannes schickt seinen für Grimm auch mit, erbittet ihn aber auch gleich zurück.
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