23.01.2024

Briefe



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ID: 9096
Geschrieben am: Dienstag 04.10.1859
 

Mehlem d. 4 Octbr 1859.

Geehrtester Herr Henkel,

Sie wundern Sich gewiß einmal wieder von mir zu hören, und nun gar heute mit einer recht großen Bitte! Sie werden Alles Nähere von Frau Hofstadt hören, wie ich Sie um nichts weniger bitte, als meine beiden Knaben für eine Nacht in Ihrem Hause zu beherbergen, da ich sie gar zu ungern mit meiner 16jährigen (zweiten) Tochter im Hôtel lassen möchte. Es ist ganz einerlei, wo die Knaben liegen, eine Strohmatraze auf die Erde gelegt, eine woll Decke über, <hi> reicht hin – sie sind vollkommen daran gewöhnt. Ich muß Beide aus der Pension, in der sie jetzt sind, herausnehmen und nach Bonn bringen. Vielleicht sehe ich Sie im Laufe des Winters einmal, was mich herzlich freuen würde! Von Ihrem und Ihrer lieben Frau Wohlbefinden habe ich durch Frau Hofstadt gehört, und würde mich sehr freuen, bestädtigten Sie es mir selbst einmal. Schließlich noch ein Mal die Bitte mir nicht zu zürnen über meine Unbescheidenheit – Ihre Beider große Liebenswürdigkeit, die ich schon öffter erfuhr, ermuthigten mich.
Grüßen Sie herzlich Ihre Frau, wie Ihnen selbst die freundlichsten Grüße sendet
Ihre
ergeb
Clara Schumann.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Mehlem
  Empfänger: Henkel, Heinrich (2405)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 16
Robert und Clara Schumanns mit Bernhard Scholz und anderen Korrespondenten in Frankfurt am Main / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller und Anselm Eber / Dohr / Erschienen: 2020
ISBN: 978-3-86846-027-8
585f.

  Standort/Quelle:*) D-B, s: Mus.ep. Schumann, K. 176
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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