Kreuznach d. 13 Aug 1860
Lieber Joachim,
gern käme ich nach Bingerbrück, wäre nur das Wetter nicht gar so unbeständig; ist es nun schlecht, so sitzen wir dort in dem ungemüthlichen Restaurationszimmer, während wir hier noch gemüthlich einige Sonaten von Bach spielen könnten und noch über Manches plaudern, auch, im Fall das Wetter sich aufklärt, noch eine schöne Partie nach der Baumburg machen – da waren Sie noch nicht. Hier im Hause ist’s jetzt auch ruhiger, da Frl. Wagner und meine Schwester fort sind. Der Umweg ist so klein, und Ihre Sachen könnten Sie in Bingerbrück stehen lassen. Sie wären dann hier um 11 Uhr 55 Minuten. Fahren Sie dann Donnerstag von hier um 12 Uhr nach Frankfurth, so <sin> können Sie um 5 Uhr mit dem Courierzug weiter. Sollten Sie aber in der Zeit wirklich beschränkt sein, und nicht den Umweg über hier machen können, so schreiben Sie mir umgehend noch ein paar Worte, die erhalte ich dann Mittwoch früh, und kann dann noch um 11 Uhr 10 M. in Bingerbrück sein. Noch eine Zeile in jedem Falle wäre mir sehr lieb. So denn auf Wiedersehen hier oder da.
Wie immer
Ihre
Cl. Sch.
|