Amsterdam, den 14ten December 1853.
Geehrter Herr,
Ihr Brief hat eine weitere Reise gemacht, als er vielleicht dachte. Wir sind <>seit beinahe drei Wochen in Holland in einem sehr regen Musikleben und überall mit vieler Freude bewillkommt, ja mit vielen Ehren. Meine Musik scheint hier heimischer zu sein, als im eignen Vaterlande. Dies nur beiläufig. Die Orchesterstimmen sind noch in Hamburg. Ich gebe Ihnen die Vollmacht, sie sich von dort ausliefern zu laßen. Nun ist freilich Hr. Barbieri nicht mehr dort, sondern in Bremen, so viel ich weiß. Es wäre das Beste, daß Sie gleichzeitig an Hrn. Barbieri und die Direction |2| des Hamburger Stadttheaters schrieben. Die Partitur ist nicht dabei; ich kann Ihnen aber die meinige von Düsseldorf schicken. Und doch auch nicht, wie mir eben einfällt. Denn wir kommen erst den 22sten in Düsseldorf an. Was ist da zu machen? – Schreiben Sie mir denn nach Düsseldorf, um zu erfahren, was Sie in der Sache beschließen.
Ihr
ergebener
R. Schumann.
Da kömmt mir noch ein guter Gedanke bei. Ich werde nach Düsseldorf von hier aus schreiben daß man die Partitur aus meiner Bibliothek aussucht und sie Ihnen zuschickt.
|4| Sr. Wohlgeboren
Herrn Capellmeister Gustav Schmidt
in
Frankfurt a/M.
[BV-A, Nr. 2394:] G. Schmidt Frankfurt [Versand:] unfr. [Bemerkung:] Wegen „Rose“.
"...Wir sind seit beinahe drei Wochen in Holland in einem sehr regen Musikleben und überall mit vieler Freude bewillkommt, ja mit vielen Ehren. Meine Musik scheint hier heimischer zu sein, als im eigenen Vaterlande...
Die Orchesterstimmen sind noch in Hamburg. Ich gebe Ihnen die Vollmacht, sie sich von dort ausliefern zu laßen. Nun ist freilich Hr. Barbieri nicht mehr dort, sondern in Bremen, so viel ich weiß. Es wäre das Beste, daß Sie gleichzeitig an Hn. Barbieri und die Direction des Hamburger Stadttheaters schrieben ..."
[Kat. Stargardt Nr. 555: 17.11.1961, S. 71, Los 895a (gekürzt)]
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