Köln 23 März 53.
Endlich kann ich Ihnen, bester Herr Doctor mein Trio zusenden, welches ich erst in diesem Augenblicke von Härtel’s erhielt, wenngleich es schon seit mehr als vierzehn Tagen zur Versendung gekommen ist. Es könnte demnach wohl möglich sein, daß Ihnen mein Werk schon anderweitig zugekommen wäre, aber ich bitte Sie, mich deswegen nicht der Nachläßigkeit anzuklagen. Ich hatte lange gezaudert, Ihnen auch durch eine Zueignung einen Beweis meiner innigen Verehrung zu geben <,> (von der Sie ohnedies freilich wohl längst überzeugt sind), weil ich Ihnen gerne etwas gewidmet mit dem ich vollkommen zufrieden gewesen wäre; aber ich sah wohl ein, daß ich dann niemals dazu gekommen wäre und wählte nun dies Trio, von dem ich so sehr wünsche, daß es Ihnen gefalle, daß Sie namentlich in demselben einen Fortschrift gegen meine früheren Werke und ein gutes Streben erblicken. Bald hoffe ich es Ihnen selber vorspielen zu können, denn lange wird ja wohl der Frühling nicht mehr auf sich warten lassen, damit man ohne Schaden solche kleine Reise[n] unternehme. Tausend <> <> Grüße Ihrer verehrten Frau Gemahlin, zugleich von der Meinen. <> In der Hoffnung, daß es Ihnen Beiden jetzt recht wohl gehen möge bin ich wie immer
Ihr herzlich ergebener
Carl Reinecke
Anbei ein Paquet, gez. DS# 4 enthaltend Musikalien
Herrn Dr Robert Schumann
Wohlgeboren
in
Düsseldorf.
frei
[BV-E, Nr. 4663a:] Reinecke. [beantwortet:] NB. [Versand:] fr.
|